Chronik der Ereignisse 2021

Mitglieder, Gönner, Interessenten und Freunde der Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie im südlichen Oberrheingraben. Hier lesen Sie sie aktuellsten Informationen über die Tiefengeothermievorhaben in der Region sowie deren Werdegang im Laufe des Jahres.

Ältere Nachrichten aus den Vorjahren

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Was ist passiert? Bei einem Tiefengeothermieprojekt in Vendenheim-Reichstett (Elsass) wurden bei der Ertüchtigung des Bohrloches mehrere induzierte und in der Region Kehl, Rheinau und darüber hinaus pürbare Erdbeben ausgelöst. Auch nach Einstellung der Arbeiten wurden durch Entspannung des Untergrundes weitere Beben ausgelöst. Auf beiden Seiten des Rheines gab es über 2000 Schadensfälle unterschiedlicher Größe.

Das Tiefengeothermiejahr 2021 - Die Schadensaufnahme auf beiden Seiten des Rheines läuft. Wie reguliert wird und wie es mit dem Projekt Vendenheim-Reichstett im Elsass und darüber hinaus weiter geht, ist noch offen.

In Sachen Lithium haben einige Firmen Aufsuchungsgenehmigungen beantragt und teilweise auch erhalten.

 

 

November 2021

Vendenheim Reichstett/Schadensfälle

Im Umkreis von Rheinau-Honau sind die meisten Schadensfälle aufgetreten, aber auch darüber hinaus. Man möchte nun nach einer Informations-Veranstaltung in Honau eine Interessensgemeinschaft gründen, die mit rechtsanwaltlicher Hilfe die Ansprüche der Geschädigten aufnimmt und durchsetzt. Nach dem Motto: gemeinsam sind wir stark.


Wie es mit dem Vorhaben Vendenheim-Reichstett im nahen Elsass und auch mit den anderen projektierten Vorhaben im Umkreis von Straßburg weiter geht, ist noch ergebnisoffen. Es ist jedoch zu vermuten, dass man sich angesichts der investierten Milionenbeträge schwertut, das Projekt als vollen Verlust abzuschreiben.

 

Oktober 2021

Vorhaben Neuried ist Geschichte

Bei einer Zusammenkunft im Neurieder Rathaus wurde von Bürgermeister Tobias Uhrich bekannt gegeben, dass der Rückkauf des Bohrgrundstückes auf Gemarkung  Neuried abgeschlossen ist. Damit ist ein Tiefengeothermie-Kraftwerk an diesem Standort Geschichte. Daran haben auch die Bemühungen unserer BI einen großen Anteil. Seit 2013 haben wir uns intensiv darum bemüht.

 

Oktober 2021

Vendenheim Reichstett
Die Menschen sind frustriert, angesichts der Tatsache, dass Schadensfälle, ausgelöst durch das havarierte Tiefengeothermie-Vorhaben Vendenheim-Reichsttett im Elsass von den Versicherungsgutachtern größtenteils anerkannt, aber als Bagatellschäden abgetan wurden und auch so entschädigt werden sollen. Das kann im Einzelfall so sein, aber nicht in der Masse der 537 Schadensfälle auf deutscher Seite.

 

Juli 2021

Unser Standpunkt in Sachen Lithiumförderung:

Seit rund 8 Jahren beschäftigt sich die BI gegen Tiefengeothermie im südlichen Oberrheingraben mit Sitz in Kehl-Goldscheuer intensiv mit Vorhaben die versuchen die Schätze der Erde zu heben. In letzter Zeit liest man in der Presse immer wieder das Zauberwort „Lithium“, wenn es darum wie man den Klimawandel und die damit verbundene Elektromobilität meistern will. Lithium gilt als Schlüssel der Zukunft weil es in großen Mengen für die Herstellung der Akkus von Elektroautos benötigt wird. Heute kommt es hauptsächlich aus Südamerika und China, wo es unter Entstehung von bedeutenden Umweltschäden gefördert wird.

 

Nun gibt es einige Unternehmen, z.B. auch aus dem fernen Australien, die in Glücksrittermanier die Schätze aus der Tiefe fördern möchten. Das kann auf drei Wegen geschehen:  Die eine Weg ist, wie in Neuried-Altenheim geplant, eine Erdölförderung mit der parallelen Förderung von  Lithium aus dem gleichen Bohrloch. Ein weiterer ist an bestehende Tiefengeothermie-Kraftwerke gebunden. Dort will man das Lithium, das wird gerade in Bruchsal ausprobiert, aus dem so oder so geförderten Tiefenwasser separieren und so den begehrten Rohstoff gewinnen.  Der dritte Weg ist die Etablierung und Umsetzung von neuen Tiefengeothermie-Vorhaben die noch nicht existieren. Als Vorwand und Marketing-Strategie erhofft man sich durch das Zauberwort Lithium  eine höhere Akzeptanz von solchen Vorhaben bei der Bevölkerung. Aber das eine geht nicht ohne das andere. Nur Lithium alleine zu fördern ist sehr aufwendig, da beispielsweise das heiße Tiefenwasser vor der Reinjektion in die Tiefe heruntergekühlt werden müsste,  was eines enormen Energieaufwandes bedarf.  Nur  in Verbindung mit der durch das Energieeinsparungsgesetzt (EEG)  geförderten Tiefengeothermie, kann es zum lukrativen Nebenbei-Geschäft werden. Und da wäre es wieder das Problem.

 

Wer die Berichterstattung über die Ereignisse und Folgen um das Tiefengeothermie-Vorhaben Vendenheim-Reichstett im Elsass und die Entwicklung weiterer Vorhaben der letzten Jahre  verfolgt hat müsste spätestens jetzt verstanden haben, dass die Technologie nach wie vor unbeherrschbar und fehlerbehaftet ist. Wer das nicht glaubt soll sich mal mit den hunderten Fällen von aufgetreten Schäden beiderseits des Rheins beschäftigen.  Insbesondere in Honau und im elsässischen La Wantzenau und darüber hinaus waren die Erschütterungen von der Bevölkerung hautnah zu spüren. Beben der dort durch menschliches Zutun ausgelösten Stärken hatte man zuvor nicht erlebt.  Da nützt es auch nichts wenn seitens der genehmigenden Behörden an der Technologie an sich festgehalten wird, ohne die negativen Seiten genau zu betrachten und auch zu akzeptieren. Die Bevölkerung indes ist sich einig: Wir haben genug gesehen, genug gehört und genug erlebt. Diese Technologie hat am Oberrhein keinen Platz.

 

Juli 2021

Das nächste Beben folgte am 06. Juli um 13.23 Uhr mit der Stärke 2.5. und Epizentrum La Wantzenau im Elsass. Unfassbar dass man das weiter nahezu lautlos zulässt.

 

Juni 2021

Am 26. Juni um 05.00 Uhr kam es erneut zu einem induzierten, also durch menschliches Zutun erzeugten Beben. mit einer Magnitude von 4.0 und Epizentrum La Wantzenau  im Elsaß, dem bisher stärksten registrierten. Zunächst wurde 3,8 gemeldet, festgeschrieben wurde aber 4.0. Im Elsaß sogar noch etwas mehr. Gefolgt von einem weiteren in Stärke 2.4, 5 Minuten später, am selben Tag. Die Schäden aus dem Beben vom 22. Januar 2021 mit den Stärken 24 und 3,6 sind noch nicht reguliert muss man sich mit neuen Erschütterungen auseinandersetzen. Im Zuge des neuerlichen Bebens wurden auf deutscher Seite Fassadenrisse, gesprungene Scheiben und heruntergefallene Bilder gemeldet. Leider gab es wenig offizielle Informationen. Das Tiefengeothermie-Projekt ist ja eigentlich nach wie vor gestoppt. Lediglich der Druck auf den tiefen Untergrund wird nach und nach vermindert, sagt man. Dann stellen wir uns einfach mal vor was wäre, wenn das Kraftwerk in Betrieb wäre, wenn ohne Betrieb schon laufend Erschütterungen auftreten. Weitere Beben traten am  29. Juni 17.23 Uhr mit Magnitude 1.3, am 30. Juni um 03.28 Uhr mit der Stärke 1.7 und um 13.04 Uhr mit der Stärke 1.2 auf. Dazwischen noch weitere mit Magnituden um die Stärke 1.

 

Mai 2021

Auch der Gemeinderat von Kehl beschäftigte sich kontrovers mit dem  Thema Tiefengeothermie im Rahmen der Beratungen über eine kommunale Wärmeplanung. Wer es jetzt noch nicht verstanden hat, wird es nie verstehen. Ein weiteres  Erdbeben der Stärke 1,6 am 21. Mai um 23.44 Uhr, sowie am 26. Mai um 15.48 Uhr mit der Stärke 2.7, erschütterten die Region. Das ist inakzeptabel und nicht vertretbar!

 

April2021

Noch ist die Schadensbegutachtung, verursacht durch das Tiefengeothermie-Projekt Vendenheim-Reichstett,  bzw. Abwicklung durch die Versicherungen nicht abgeschlossen. Begutachtungen wurden schon durchgeführt, die Versicherungen lassen sich jedoch Zeit mit der Restabwicklung. Schwerpunkt der Schäden ist der Raum Rheinau, aber auch darüber hinaus. Die Ereignisse sind auch Thema in Gesprächen innerhalb der Eurodistrikt-Mitglieder.

 

März 2021

 

25.03.2021  Rheinau - Der Gemeinderat von Rheinau fordert mit einer Resolution die endgültige Einstellung des Tiefegeothermie-Projektes Vendenheim-Reichstett. 

 

23.03.2021  Statistisches - Vom 06.05.2019 bis 23.03.2021, also in rund 22 Monaten ergaben sich  91 mehr oder weniger starke induzierte, also projektbezogene Erdbeben.

 

22.03.2021 Vendenheim-Reichstett – Der Gemeinderat von Rheinau fordert mit einer Resolution die endgültige Beendigung des Tiefengeothermie-Projektes Vendenheim/Elsass.

 

09.03.2021 – Der Gemeinderat von Neuried hat beschlossen das Grundstück, welches für das Tiefengeothermievorhaben Neuried, südlich von Goldscheuer gelegen, vorgesehen war und an den Unternehmer Daldrup & Söhne verkauft wurde, zurück zu kaufen und hat eine entsprechende Offerte zugeschickt.

 

10.03.2021 Neuried – Das Regierungspräsidium Freiburg hat die Aufsuchungserlaubnis im Claim Neuried, die der Firma Geysir Europe erteilt wurde, wegen Inaktivität zurückgezogen. Das ist zwar eine positive Nachricht für die Tiefengeothermie-Gegner, bedeutet aber trotz des Grundstück-Rückkaufbestrebens der  Gemeinde-Neuried nicht, dass das Projekt endgültig eingestampft wird.

 

05.03.2021 Kehl/Rheinau – Die Besuche der Sachverständigen aus Düsseldorf zur Schadensermittlung  im Raum Kehl und Rheinau kommen voran. Allerdings bleibt die Höhe der ermittelten Schäden meist hinter den Erwartungen und Vorstellungen der Geschädigten zurück. Insgesamt wurden auf beiden Rheinseiten um die 2200 Schadensfälle erfasst.

 

Februar 2021

 

16.02.2021 Kehl und Rheinau -  Sachverständige aus Düsseldorf, beauftragt von Fonroche, kündigen ihren Besuch bei  den auf deutscher Seite mutmaßlich, durch Erdbeben, ausgelöst durch  Auswirkungen des Tiefengeothermie-Projekts Vendenheim, Geschädigten an. Bisher wurden 302 Schäden auf deutscher Seite gemeldet.

 

16.02.2021 Neuried -  Der Gemeinderat in Neuried beriet den Vorschlag das Grundstück auf dem das Tiefengeothermie-Kraftwerk Neuried entstehen soll, wegen Inaktivität des Besitzers  zurückzukaufen. Der Vertrag wurde vor rund 6 Jahren abgeschlossen.

 

08.02.2021 Statistisches - Im Jahr 2021  wurden im Bereich von la Wantzenau  wiederum mehrere  vom Tiefengeothermie-Projekt  Vendenheim-Reichstett ausgelöste Erschütterungen gemessen. Darunter ragten folgende heraus:  Am 19.01.2021 Magnitude 2,1, am 22.01.2021 Magnitude 3,5 und 2,4, am 08.02.2021 Magnitude 2,0.

 

06.02.202 Offenburg – Die Geothermiemesse Geotherm soll pandemiebedingt statt im Frühjahr am 24. Und 25. Juni 2021 stattfinden, allerdings nicht in den Messehallen in Offenburg sondern rein virtuell.

 

04.02.2021 Vendenheim Reichstett  - Im Elsass wird von der Eurométropole de Strasbourg eine grenzüberschreitende Gruppierung gegründet die sich mit der Aufarbeitung der Ereignisse um die Tiefengeothermienanlage in Vendenheim bemühen soll. Sie nennt sich MIE (Mission d’Information et d’Evaluation). Im Gremium sind auch Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland, darunter auch ein Mitglied des Gemeinderates und der BI. Darüber hinaus werden die Schadensfälle in weiteren grenzüberschreitenden Gremien behandelt.

 

Januar 2021

 

29.01.2021 La Wantzenau/Elsass – In La Wantzenau, eine durch Erschütterungen betroffene Gemeinde unweit des Projektes Vendenheim-Reichstett beabsichtigt ma ein Geothermie-kritisches Bündnis, bestehend aus Gemeidnen im Umkreis , zu gründen.

 

29.01.2021 Neuried – Die Firma Daldrup und Söhne ist im Besitz eines Grundstückes im Claim Neuried, wo diese ein Tiefengeothermie-Vorhaben umsetzen will. Und dies ist nach wie vor geplant, wie die Firma gegenüber der Presse äußerte.  Die Aufsuchungserlaubnis, die durch den Verkauf der Tochterfirma Geysir-Europe jetzt nicht mehr im Zugriff des Unternehmens ist, läuft im September 2020 aus. Daldrup will diese verlängern lassen.

 

28.01.2021 Vendenheim Reichstett  - Aus Deutschland wurden 106 Schadensmeldungen an die Betrieberfirma  eingereicht. Schäden gab es beispielsweise in Rheinau-Honau, Kork, Neumühl und in einigen andere Ortschaften im Umfeld. Fonroche erklärte, dass die Beben auf Anpassungsmaßnahmen beim herunter fahren der Anlage zurückzuführen sind. Trotz massiver Proteste seitens der Bevölkerung auf beiden Seiten des Rheines sprach er von einer großen Bereicherung durch die Geothermie im Oberrheingraben

 

26.01.2021 Neuried –  Die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer erklärt dass sie trotz der Ereignisse im nahen Elsass weiterhin hinter der umstrittenen Tiefengeothermie steht und daran festhalte. Sie möchte die Bedenken der Bevölkerung durch mehr Information zerstreuen. Außerdem kündigte sie an, dass es bezüglich des Projektes Neuried im nächsten halben Jahr Neuigkeiten geben wird. Da sind wir ja mal gespannt.

 

26.01.2021 Vendenheim Reichstett – Das Online-Formular zur Meldung von mutmaßlichen Schäden in Verbindung mit dem Tiefengeothermie-Projekt ist wieder Online geschaltet und die Abgabefrist ist verlängert bzw. ausgesetzt worden            

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25.01.2021 Vendenheim/Reichstett  - Rund 35 Erdbeben in unterschiedlichen Stärken wurden in einem Zeitraum von drei Monaten durch das Tiefengeothermie-Projekt Vendenheim-Reichstett hervorgerufen. Speziell in Honau waren die Erschütterungen deutlich spürbar. Obwohl der Betrieb auf dem Bohrgelände eingestellt wurde, ereigneten sich am Freitag, dem 22. Januar Beben mit der Magnitude2,4 und 3,6. Letzteres war auch im Raum Kehl deutlich spürbar.

 

19.01.2021 Vendenheim/Reichstett – Raum Kehl, Rheinau und darüber hinaus  - Hausbesitzer, auch auf deutscher Seite,  sollten Schäden, die sie an ihren Gebäude festgestellt haben und vermutlich auf die Tiefengeothermie-Bohrungen in Vendenheim-Reichstett zurückzuführen sind bis 31. Januar bei der Firma Fonroche zu melden. Diese Frist wurde aber später ausgesetzt. Hierfür wurde in Kontaktformular auf der Internetseite von Fonroche angeboten. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 400 Schadensmeldungen eingegangen.

 

14.01.2021 Vendenheim Reichstett/Elsass - Das Verwaltungsgericht in Straßburg hat einen Antrag gegen die endgültige Einstellung des Tiefengeothermie-Projektes in Vendenheim-Reichstett, eingereicht von der Firma Fonroche, abgelehnt

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